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Alle Leiter bei Stammesversammlung stimmberechtigt


Alle Stufenleiter des Stammes (oder alle Mitglieder der Leiterrunde) könnten in der Stammesversammlung ein Stimmrecht bekommen. Mein Vorschlag wäre, die stimmberechtigten Mitglieder in der Satzung nicht zu ändern, aber die Möglichkeit einzuräumen, dass die Stammesversammlung allen anwesenden Leitern ein Stimmrecht einräumt. Warum? Weil meiner Meinung nach die zwei wichtigsten Entscheidungen der Stammesversammlung (Wahl des Vorstandes und Verabschiedung des Jahresprogrammes) später hauptsächlich die Leiter betreffen. Alle Leiter müssen mit dem Vorstand zusammenarbeiten, und die Leiter setzen später das Jahresprogramm in die Tat um. Kinder entscheiden da oft aus dem Bauch heraus - z.B. wird ein Stammesvorstand gewählt, weil er "cool" ist. Und im Jahresprogramm wird ein Schneetag beantragt, der aber organisatorisch vllt. nicht möglich ist. Die Leiter tragen den Stamm, sie machen die ganze Arbeit erst möglich - also sollten sie auch die Möglichkeit haben, bei den wichtigsten Entscheidungen mitzureden.


Diskussionen

  • Jörg Engelbach Verifiziert
    +7

    Ich finde es grundsätzlich wichtig, alle die, die von Entscheidungen betroffen sind, auch in die Entscheidungen einzubinden. Deshalb fände ich es gut, wenn alle Leiter/innen auf der Stammesversammlung stimmberechtigt wären.

    Andererseits bin ich auch ein großer Verfechter der Kindermitbestimmung, weil dies die Verantwortlichkeit und die Partizipation von Kindern und Jugendlichen stärkt.

    Die Königslösung wäre, eine Formel zu entwickeln, die ein Stimmrecht für alle Leiter/innen garantiert, aber gleichzeitig den Kindern und Jugendlichen im Stamm so viel mehr Stimmen gibt, dass das jetzt bestehende Verhältnis gewahrt wird.

    • Christian Schneider Verifiziert
      +2

      Garade in großen Stämmen mit vielen Leiterinnen und Leitern ist es oft schwierig, dass alle regelmäßig zur Leiterrunde kommen, bzw. dass alle einmal "auf einem Haufen" sind und der Vorstand mit allen in persönlichen Kontakt kommt. Da in der Stammesversammlung sehr wichtige Entscheidungen getroffen werden, sollten alle LeiterInnen und Referenten der Arbeitskreise ein Stimmrecht haben - schließlich müssen auch alle hinter den Beschlüssen stehen und sie mittragen. Kindermitbestimmung ist wichtig - daran möchte ich auch nicht rütteln. (Wenngleich Wölflinge oder Jupfis wohl trotz Erklärung nicht immer wissen, für oder gegen was sie da genau stimmen). Es sollte den Stämmen freigestellt werden, wer stimmberechtigt ist. Im Gegenzug muss dann das Stimmengewicht der Kinder eben proportional zudem der Erwachsenen-Stimmberechtigten aufgewertet werden (Sodass z.B. die Stimme der Leitwölfe, falls sechs Wölflingsleiter stimmberechtigt wären, dreifach gewertet wird).

      • Ein interessanter Punkt den du anreißt finde ich: "große Stämme". Für wen ist eigentlich die Satzung? Gibt es mehr große Stämme in der DPSG oder kleine oder mittlere. Was ist groß, klein, mittel? Gibt es dazu Angaben? Weiß das jemand?

    • Jane Verifiziert
      +2

      Naja damit wären ja die Kinderstimmen wieder in der Mehrheit... Ich bin absolut auch für Mitbestimmung der Kinder - aber wie Hannes schon sagte, die Kinder entscheiden nach "Der Leiter ist toll, denn mit dem kann man viel Blödsinn machen" und sehen eben nicht, dass ein beispielsweise unzuverlässiger, alkoholabhängiger Leiter, der mit kaum einem anderen Leiter klar kommt, eben nicht als Vorstand geeignet ist. Und auch die Sache mit dem Jahresprogramm ist nicht zu vernachlässigen: Schön und gut, wenn die Kinder einen solchen Schneetag beantragen; aber wenn kein Leiter zum Schneetag anwesend sein wird weil es einfach bei keinem geht oder kein Leiter kommen möchte... was bringt das Stimmrecht der Kinder dann in diesem Fall? Da können sie doch abstimmen, so viel sie wollen - wenn die Leiter etwas nicht stemmen können oder wollen, dann ist das leider so. Man kann sie ja nicht zwingen.

      • Etwas provokativ und nicht meine Meinung, aber ich würde gerne hören was ihr dann zu der Konsequenz sagt. Folge ich der Logik: Warum geben wir denn Kindern überhaupt noch eine Stimme und geben ihnen nicht einfach nur das Rederecht? Sie müssen die Entscheidung wie ihr sagt ja nicht ausbaden und um ein Programm für sie zu gestallten brauchen sie keine Stimme.

        • Hannes Pukrop Verifiziert
          +3

          Ich finde die Mitbestimmung der Kinder auch sehr wichtig! Das muss aber meiner Meinung nach nicht mit einschließen, dass die Kinder MEHR Stimmen haben als die Leiter. Im Großen und Ganzen sollten ja auch die Leiter im Interesse der Kinder abstimmen, und ergo müssen die Kinder nicht unbedingt in der Mehrheit sein, um die Leiter zu "überstimmen". Wichtig finde ich, dass die Kinder überhaupt Stimmen bekommen und auch Anträge stellen dürfen. Zusätzlich kann man mit ihnen im Vorfeld einer Versammlung die Themen durchgehen, und dann ihre Wünsche - soweit realistisch - mit aufnehmen.

          • Jane Verifiziert
            +1

            Eben! Die aktuelle Situation ist ja so dass Kinder mehr Stimmen haben als Leiter; somit können also die LEITER MITbestimmen und nicht die Kinder, denn die BESTIMMEN.

            • Die Leiter haben aber im Gegenzug die Möglichkeit Fakten zu schaffen. Diese können nämlich den Schneetag einfach nicht durchführen.

              Ich finde das die Kinder mehr Stimmen haben sollten. Ich bin mittlerweile sogar noch mehr der Meinung das das wichtig ist. Andernfalls entmündigen wir die Kinder. Wenn der Antrag auf dem Tisch liegt und die Leiter in der Aussprache in der Versammlung den Kindern erklären das es nicht geht. Dann können diese Verantwortungsvoll handeln und den Antrag zurück nehmen.

              Kinder mit Stimmen: - werden gehört - können Verantwortungsvoll damit umgehen lernen

              Die Leiter brauchen nicht mehr Stimmen weil ihnen ohnehin die letzte, die Tatsächliche, Entscheidung zufällt.

              • Jane Verifiziert
                +4

                Naja da widersprichst du dir doch aber. Du sagst, die Kinder sollen bestimmen, erkennst aber gleichzeitig, dass die Leiter ohnehin die letzte Entscheidung treffen... Und das ist ja genau der Knackpunkt! Was bringt es, wenn die Kinder das Stimmrecht haben und die Leiter es ihnen dann aber dadurch wieder "nehmen", dass sie eine andere Entscheidung treffen ("Wir können die Aktion nicht stemmen etc")? Da ist, finde ich, der Sinn verfehlt. Erstrecht wenn der Schneetag beschlossen wurde, aber die Leiter sich gegen den Entschluss der Kinder wenden und ihn einfach nicht durchführen. Was hat die Abstimmung dann für einen Sinn gehabt? DADURCH entmündigen wir doch die Kinder erst recht.

                Das einzige, bei dem die Leiter nicht die letzte, tatsächliche Entscheidung treffen (können) sind die Personalwahlen, denn da kann die Leiterrunde nicht sagen "Ne den wollen wir nicht als Vorstand, also liebe Kinder, stimmt bitte vernünftigerweise für jemand anderen". Ich finde daher auch Personaldebatten auf Stammesebene unangebracht - Kinder lassen sich eben doch von den "großen" gerne beeinflussen - ist ja auch klar, denn die "großen" wissen alles und von denen kann man was lernen. Wenn wir schon sagen, wir geben den Kindern mehr Stimmen, dann finde ich, sollen die Leiter auch keine Möglichkeit haben, den Kindern eine Meinung einzureden/aufzudrängen. Denn wenn Leiter in der Versammlung sagen "Liebe Kinder, den wählen wir besser nicht weil..." dann ist das doch ganz klar Einflussnahme, bei der die Kinder nicht wissen, ob jetzt ihre eigene, vorherige Meinung die richtige ist oder eben die des großen Vorbildes (dem man ja alles nachmachen, also möglicherweise auch seine Meinung übernehmen möchte). Und gerade bei den Personalwahlen ist es doch am wichtigsten, dass die Leiter mit zB dem Vorstand arbeiten können. Die Kinder sehen den Vorstand 2-3 Mal im Jahr; die Leiter müssen ihn aber nicht nur jede Woche (oder wie oft eben die Leiterrunde stattfindet) sehen, sondern sogar mit ihm arbeiten.

                • Würde ich deiner Logik aber folgen, so bräuchen auch die Diözesen keine Stimme bei der Bundesversammlung. Denn die Bundesversammlung kann beschließen was sie will (z.B. den Bundesschneetag :-). Aber wenn die Bundesleitung das nicht umsetzt, so gibt es diesen Bundesschneetag eben nicht. Deshalb aber zu sagen die Diözesen sollten keine Stimme mehr haben halte ich für falsch.

                  Und nicht nur Kinder lassen sich von charismatischen Schwätzern verleiten. Auch wenn ich dir gerne zugestehe, dass sie doch sehr anfällig dafür sind.

                  • Florian Gremme Verifiziert ist dagegen
                    +1

                    Hi, ich finde es wichtig und gut das die Kinder eine Stimme haben, da Sie so gehört werden und wir uns ernsthat mir Ihnen und Ihren interessen beschäftigen müssen. Wenn wir das nicht mehr machen, dann können wir auch gleich die ganze Versammlung auflösen. Wenn Sie bei Personalwahlen jemanden wählen der Euch nicht gefällt, dann solltet Ihr Euch lieber fragen wieso das so ist und nicht Ihnen die Stimme entziehen.

                    Wenn ein "Schneetag" als Antrag vorliegt und beschlossen wird, finde ich als Leiter, sollte alle Möglichkeiten in betracht ziehen um so etwas möglich zu machen und nicht einfach zu sagen geht nicht oder haben wir keine Zeit für (im possible). Das Ergebnis wäre auf Dauer das die Kinder und Jugendlichen sich nicht mehr ernst genommen fühlen und so das interesse verlieren.

                    • Christoph Verifiziert ist dagegen
                      +1

                      Ich denke auch das die Stimmmehrheit der Kinder kein Problem ist. Wenn man bedenkt das die Kinder eine große Altersspanne umfassen und daher auch ganz unterschiedliche Abstimmungsverhalten an den Tag legen. WÄhrend es bei Wös und Juffis natürlich gut sein kann, dass sie nach dem Motto "der ist cool den will ich" abstimmen, aber Pfadis und Rover machen sich da doch deutlich mehr Gedanken. Und wenn die Kinder geschlossen gegen die Leiterrunde abstimmen sollte man sich als Leiter wirklich fragen ob man nicht Mist gebaut hat.

  • Das ist richtig. Aber eigentlich wollen wir ja "look at the child". Wenn wir den Leitern mehr rechte einräumen entmündigen wir ja die Kinder. Das ist doch entgegen unseren Prinzipien. Wir wollen doch gerade das die Kinder entscheiden können.

    Deine Argumente finde ich vernünftig, aber nicht vereinbar mit dem Grundprinzip das Pfadfinderinnen und Pfadfinder sich selbst organisieren sollen.

  • Ein kleiner Vorschlag, habe diesen hier noch entdeckt, falls er doch schon hier ist, verzeiht mir.

    Jede Meute/Gruppe ist anders, deswegen der Vorschlag, dass pro Leitungsteam ein Leiter stimmberechtigt ist. Das würde das Stimmenverhältnis nicht groß beeinflussen, aber die Leiter haben damit ein ausgewogenes Verhältnis.

  • Clemens Putschli Verifiziert ist dagegen
    +2

    Wir als Pfadfinder versuchen Kindermitbestimmung zu leben, leider klappt das nicht immer. Aus diesem Grund haben wir extra Hürden eingebaut, die uns die Kindermitbestimmung quasi aufzwingen. Wenn es ein Problem sein sollte, dass Kinder bei einer Stammesversammlung unreflektierte (bzw nicht weitsichtige) Entscheidungen treffen, dann sollte die Lösung auf keinen Fall der Entzug ihres Stimmrechtes sein. Die Kinder müssten dann besser auf die Stammesversammlung vorbereitet werden, bzw. die Entscheidungen der Versammlung müssten dann Kindgerechter erklärt werden.

    Man kann natürlich überlegen die Stimmenverteilung etwas zu bearbeiten und beispielsweise jeder Runde zwei Kinderstimmen und eine Leiterstimme zu geben. Man muss dann jedoch beachten dass die Gesamtzahl der Kinderstimmer mehr als die hälfte der gesamten Stimmen ist. Gleichzeitig sollte man darauf achten das unabhängig von der Größe der Versammlung die Stimmverhältnisse (Kinder zu anderen Stimmen) sich nicht zu stark ändern. Dies würde eintreten wenn wir beispielsweise allen Leitern oder allen Kindern ein Stimmrecht geben.

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