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Stimmrecht für Fachreferenten auf Versammlungen


Fachreferenten vertreten alle Mitglieder der DPSG und sollten daher auch auf Versammlungen mit Stimmrecht ausgestattet sein um ihre Verantwortung für den Verband auf der jeweiligen Ebene auch wahrnehmen zu können.

Das Thema Ökologie z.B. hat in unserem Verband eine große Bedeutung und sollte daher auch in den Versammlungen die in diesem Bereich richtungsweisende Entscheidungen fällen können durch die Fachreferenten, die auf diesem Gebiet Experten sind, durch ihre Abstimmung mit gestaltet werden können.


Diskussionen

  • Daniel Götz Verifiziert ist dagegen
    -1

    Die Frage der Vertretung scheint mir bei der Entscheidung über ein Stimmrecht wesentlich zu sein.

    Bisher findet diese Vertretung von Mitgliedern hauptsächlich über die Vorstände der jeweiligen Untergliederungen statt. Dies sind die gewählten Vertreter der Stämme/Bezirke/Diözesen. Spannender wird es schon in den Stufen. Kann sich ein DPSG-Mitglied 2mal vertreten lassen? Wer vertritt die DPSG-Mitglieder die aktuell keiner Stufe angehören? Wie sieht es mit der Wahl der Vertreter aus? Hier gibt es in der Wölflings-, Jungpfadfinder- und Pfadfinderstufe insofern einen Bruch, als nur die Leiterinnen und Leiter die Stufenleitungen votieren. Aber zumindest ist die Zugehörigkeit der Mitglieder zu einer Stufe klar. z.B.: Können die Rover erwarten, dass ihre Stufenleitung ihre Interessen in den Versammlungen vertritt. Somit kann ich auch hier eine Vertretung erkennen. Bei Sachthemen dagegen finde ich es in der Tat schwierig von einer Vertretung von Mitgliedern zu sprechen. Die allermeisten DPSG-Mitglieder sind nicht einem der drei Fachbereiche zugehörig. Somit können sie auch nicht wirklich von diesen vertreten werden.

    Damit will ich nicht behaupten, dass die Fachbereiche nicht wichtig wären. Die Fachbereiche prägen mit ihrer kontinuierlichen Arbeit unser Pfadfinderisches Selbstverständnis. Wir sind als DPSG gut damit gefahren, nicht nur alle paar Jahre einige neue Projekte auf die Tagesordnung zu setzen, sondern uns mit den Fachbereichen langfristig auf grundlegende Schwerpunkte festzulegen. Damit werden wir als DPSG auch glaubwürdig und als kompetenter Gesprächspartner wahrgenommen. Dies wird besonders am Beispiel des FB Behindertenarbeit deutlich, der nun seit 50 Jahren zu diesem Thema arbeitet und die DPSG zu einer anerkannten Expertin auf diesem Gebiet macht.

    Wir brauchen Fachbereiche vorallem in Ihrer beratenden Funktion, die als Querschnittsaufgabe eben quer zur normalen (Vertretungs-)Struktur Impulse gibt, berät und auf Mißstände und Chancen aufmerksam macht.

    Wie mir scheint, steckt dahinter die Denke, dass in einer Demokratischen Struktur wie der unseren nur wichtig ist und Einfluss hat, wer auch Stimmrecht hat. Ich glaube dagegen, dass wir damit die "Beratenden Mitglieder" eines Gremiums ungerechtfertigterweise abwerten. Wenn wir uns überlegen, wieviel Zeit wir z.B. vor und während einer Bundesversammlung mit Beratungen und wieviel Zeit wir dann mit Abstimmungen verbringen, so gibt es meines Erachtens eine Fülle an Möglichkeiten, um dem eigenen Standpunkt in der Beratung Gewicht zu verleihen.

    Um es bewusst etwas überspitzt zu formulieren: Der kluge Ratgeber hat in den meisten demokratischen Strukuren mehr Einfluss als der stimmberechtigte Hinterbänkler.

    Das große Potential der Fachbereiche liegt meiner Meinung nach in der klugen und wertgeschätzten Beratung des Verbandes und nicht unbedingt in ein paar einzelnen Stimmen mehr an Versammlungen.

    • Alexander Riedel Verifiziert
      +3

      Ich fühle mich durch meinen StaVo oder andere gewählte Vertreter nicht zwingend in allen Angelegenheiten gleich gut vertreten. Das heißt, evtl. sind wir als Mitglieder besser vertreten oder unsere vielfältigen und auch in uns nicht stimmigen Meinungen besser wieder gespiegelt, wenn ich Stufen- oder Ebenen- (BeVos/StaVos/etc.) Vertreter davon befreie alle Bedenken und Hoffnungen in einer Stimme auszudrücken. So dass im Zweifelsfalle ich vllt aus Sicht meiner Überzeugungen als Pfadfinder für eine Idee bin, aber mein Stufenvertreter zB sagen muss, dass diese Idee für die Umsetzung in seiner Stufe noch nicht ausgereift ist.

    • Christian Linden Verifiziert ist dagegen
      +2

      Ich finde eine Vertretung ist sehr wohl zu erkennen, weil die Fachbereiche eine Fülle der Mitglieder widerspiegeln. Da es Themen sind die nicht explizit auf eine Stufe abzielen, sondern uns alle etwas angehen. Somit fände ich ein Stimmrecht eine größere Wertschätzung für die Fachbereiche; auch die Wichtigkeit der Bereiche würde mit einer Stimme unterstrichen. In den Versammlungen soll es ja nicht darum gehen, dass sich Stufen oder Themen unter einander ausvoten, es soll ein konstruktives Miteinander sein!

      • Daniel Götz Verifiziert
        +1

        Da haben wir beide dann ein unterschiedliches Verständnis von "Vertretung". Ich möchte keinesfalls in Abrede stellen, dass die Themen der Fachbereiche Rückhalt im Verband haben. Aber in meine Augen ist Vertretung eine strukturelle Geschichte: Vertretung im Sinne eines Mandats ( vgl. auch http://de.wikipedia.org/wiki/Mandat_%28Politik%29 ) kommt von Personen, die einem bestimmten Stamm/Bezirk/DV oder einer bestimmten Stufe zugeordnet sind und dort ihren Vertreterinnen und Vertretern mit der Wahl/Votierung ein Mandat erteilen. Weder eine solche Zuordnung noch die Mandatierung von der Basis herauf gibt es derzeit bei den Fachbereichen oder anderen inhaltlich arbeitenden Gremien. Dazu bräuchte es vielleicht einen anderen Ansatz über Stimmdelegationen, wie dies bei Liquid Democracy praktiziert wird. http://olafnensel.wordpress.com/2012/09/09/delegation-in-liquid-democracy/ http://de.wikipedia.org/wiki/Delegated_Voting Da kann ich mir sicher spannende Ansätze vorstellen, unser bisheriges Prinzip der indirekten Demokratie aufzuweichen und weiterzuentwickeln. Aber auch dann müsste das Mandat von den Mitgliedern her kommen.

        Was ich dagegen schwierig finde ist, das Stimmrecht als "Währung" zu betrachten. z.B. - Stimmrecht (nur) für besonders wichtige Themen (=Fachbereiche?), für andere Themen dagegen nicht - Stimmrecht als Zeichen der Wertschätzung Ehrenamtlichen Engagements - Stimmrecht als Anreiz um die Mitarbeit bei den Fachbereichen interessanter zu machen - Stimmrecht als Notwendigkeit, um die Diskussion zwischen Versammlungsteilnehmern auf Augenhöhe zu ermöglichen

        Ich glaube auch nicht, dass es ein Gegeneinander von Untergliederungen (Stämme,Bezirke,Diözesen), Stufen und Themen/Fachbereichen geben muss oder soll. Ich glaube vielmehr dass diese Arten der Einteilung nebeneinander und miteinander existieren müssen ohne sich auszuschließen. Als DPSGler bin ich Mitglied in einem Stamm/Bezirk/Diözesanverband, gleichzeitig fühle ich mich einer Stufe zugehörig und ebenso gleichzeitig gibt es Themen die für mich wichtig sind. (Ich stelle mir das ein bisschen wie die Achsen in einem Koordinatensystem vor.) Daher kann es auch keinen direkten Vergleich zwischen diesen verschieden Arten der Unterteilung geben.

        Ich vermute, dass wir im Verband das Potential einer Beteiligung "mit beratender Stimme" an Prozessen und Versammlungen derzeit noch nicht ausschöpfen. Damit meine ich ausdrücklich beide Seiten, sowohl diejeningen die beraten, also auch diejenigen die sich beraten lassen sollen.

        Außerdem habe ich ein bisschen das Gefühl, dass das hauptsächlich ein Problem der Diözesan- und Bundesebene ist, während in den Stämmen dafür viel schneller pragmatische Lösungen gefunden werden.

    • DerDominique Verifiziert ist dagegen
      +1

      Ich finde es schade, wenn die Fachbereiche nur auf eine "wertgeschätze" Beratung reduziert werden. Die Fachbereiche vertreten die DPSG unter anderem in vielen externen Bezügen wie z. B. der Klimaallianz. Es wird von den Fachbereichen erwartet, dass sie den Blick auf ihr jeweiliges Expertenthema haben und die Beschlüsse und Beratungen der DPSG auf allen Ebenen an diesen Blickwinkeln reflektieren und dem entsprechenden Gremium zurückspiegeln. Mit einer "wertgeschätzten" Beratung läuft es häufig nach folgendem Schema ab: "Wir halten es für sinnvoll, wenn dieses Projekt behindertengerecht umgesetzt wird." "OK. Danke. Wir müssen dafür Ressourcen zur Verfügung stellen. Wir würden das daher unberücksichtigt lassen. Gibt es Gegenstimmen?" "..."

      Wenn andererseits ein aktives Stimmrecht vorliegt, erfolgt ein Austausch und ein einbringen der Aspekte der Fachbereiche eher auf Augenhöhe. Eine Beratung auch im Vorfeld erhält ein anderes Gewicht, da eine Stimme natürlich auch interessant macht. DAS würde den Fachbereichen die Wertschätzung entgegenbringen, die sie in der DPSG haben sollen.

      Zumal es den strukturellen Bruch gibt, das die Fachreferenten und Fachreferentinnen in den jeweiligen Bundes- und Diözesanleitungen eine Stimme haben, in der jeweiligen Versammlung aber nicht.

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