Das Geschlecht des Vorstandes und Kuraten sollte keine Rolle spielen.


Wir Pfadfinder sind emanzipiert. Wir wählen den Vorstand und "das Kurat" nicht weil ein Vorstand weiblich und der andere männlich sein soll, sondern nach den Fähigkeiten und des Wollen der Person. Drei Frauen als Vorstand sind doch genauso gut wie drei Männer.


Diskussionen

  • Ich fände es gut, wenn die paritätische Besetzung als "Soll-Vorschrift" erhalten bliebe, nicht aber als "Muss". Es kommt natürlich immer auf die konkrete Situation im Stamm, Bezirk etc.an, ob es da auch geeignete Kandidaten gibt. Es sollte daher möglich sein, die Ämter auch unabhängig von der Geschlechterverteilung besetzen zu können, anstatt (Vorstands-)Posten vakant lassen zu müssen. Prinzipiell halte ich einen von Männern und Frauen besetzten Vorstand aber sehr sinnvoll!

    Gleiches gilt auch für den Posten des Kurates oder der Kuratin - nur die Formulierung im Vorschlag "das Kurat" stört mich - besser wäre wohl "das Kuratenamt" oder ganz einfach "den Kuraten/die Kuratin" oder so...

    • Stefan Fretschner Verifiziert
      +31

      Es wäre schön, wenn auf Bezirksebene ebenfalls die "Soll-Vorschrift" eingeführt wird. So erhalten vor allem kleine Bezirke die Möglichkeit einen kompletten Vorstand zu erhalten, in denen entweder kein Mann zur Frau oder keine Frau zum Mann im Amt verholfen werden kann.

      Dann lieber 2 Frauen/Männer im Amt als eine Vakanz.

      Aus meiner Sicht gibt es nichts schlimmeres als allein im Vorstand zu sein und sich mit keinem Beraten zu können.

      • Monika Greiten Verifiziert ist dafür
        +8

        Ich bin ebenfalls der Meinung, dass es auf Bezirksebene nicht unbedingt sein müsste, dass ein Mann und eine Frau (+ Kurat/in) den Vorstand bilden. Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen, wenn zwei Männer oder zwei Frauen BeVos wären. Da in der heutigen Zeit es immer schwieriger wird geeignete Personen zu finden, die auch bereit wären einen derartigen Posten zu übernehmen, sollte man nicht auf das Geschlecht schauen. Es wäre in dem Fall wichtiger, wenn die Arbeit überhaupt jemand übernimmt.

    • Thomas Hüttl Verifiziert ist dafür
      +11

      Ich finde, wie es aktuell geregelt ist, ist es ganz gut. Auf Stammesebene ein "Soll", über Bezirk kann man sich noch streiten, ab Diözese sollte es aber ein "Muss" sein. Das ist schon richtig, dass man immer versuchen sollte, wird sicherlich auch so umgesetzt, eine paritätische Besetzung in jeder Ebene anzustreben.

    • Clemens Putschli Verifiziert ist dagegen
      +5

      Der Vorteil an einer "muss" Regelung ist, dass dadurch automatisch sehr stark nach dem fehlendem Geschlecht gesucht wird. D.h. es wird nicht direkt aufgegeben sobald es die Möglichkeit eines gleichgeschlechtlichen Vorstandes gibt.

    • Christian Schneider Verifiziert ist dafür
      +2

      Ich fände eine "Soll-Vorschrift" auf Stammes-, Bezirks- und Diözesanebene sinnvoll. Das Ziel sollte es überall sein, eine gemischte Vorstandschaft zu haben. Wenn sich jedoch nur Männer oder Frauen finden, die im Vorstand tätig sein können oder möchten, so sollte ein vollständiger und arbeitsfähiger Vorstand wichtiger sein, als eine starre paritätische "Muss-Regel".

    • Andreas Schmidt Verifiziert ist dafür
      +1

      Es sollte der gewählt werden, der am besten geeignet ist und nicht, weil die Person männlich oder weiblich ist. Es wollen doch eh immer weniger Menschen Vorstandsämter übernehmen und diese dann noch unnötig regulieren? Die Formulierung (Ziffer 29)"... sollen bei der Suche ... dafür Sorge tragen, dass ... eine Frau und ein Mann gewählt werden können." ist schon zielführend

      • Anna Hofmann Verifiziert
        -7

        Ich finde den/oder die Person mit dem gleichen Geschecht nicht für den geeignetsten Kandidaten. Ich finde es sehr wichtig, dass ab der Bezirksebene bei den beiden Vorsitzenden die Sichtweisen beider Geschlechter gewährleistet wird.

  • Philipp Jünemann Verifiziert ist dafür
    +17

    Ich halte diese emanzipierte Zwangsregelung ebenfalls für Quatsch und nicht praxisrelevant! Wir Pfadfinder sind nicht frauenfeindlich und eine ordentliche Mitgliederversammlung soll sich unabhängig vom Geschlecht die richtigen Personen aussuchen. Es kommt ja schließlich auf Qualifikationen und nicht auf das Geschlecht an. So hat Gleichberechtigung übrigens auch einen Sinn. Davon ab: Ich habe es auch schon erlebt, dass einfach kein weiblicher Vorstand gefunden worden ist. So war eine Person alleine Vorstand. Eine zweite Person im Vorstand ist gerade bei schwierigen Entscheidungen wichtig um vertraulich Rücksprachen halten zu können. Durch diese Regelung verbrennen wir uns engagierte Personen und letztendlich leidet unsere Jugendarbeit.

    • Susann Buchhorn Verifiziert ist dafür
      +4

      So sehe ich das auch. Bevor ich eine Quoten-Frau bin, oder einen Quoten-Mann wählen muß, der mir für den Job nicht geeignet erscheint, verzichte ich lieber auf die Parität. Ich denke wirklich, dass Gleichberechtigung und Koedukation in der DPSG mittlerweile lange genug bewußt betrieben werden, als das dafür noch eine Regelung notwendig sein muß. Und genauso sehe ich das auch für die höheren Ebenen. Solange bei mir der Eindruck entsteht, dass eine Person einen Job (und zwar egal ob bei den Pfadis oder in der Wirtschaft!) wegen einer Quote bekommen hat, und nicht aufgrund ihrer Qualifikation, ist diese Quote doch eh nichts wert.

      • Ich finde, eine paritätische Besetzung von Vorstandsämtern hat nicht mit "Quotenmann/-frau" zu tun. Hier geht es darum, auf eine strukturelle Benachteiligung von Frauen zu reagieren und in einem männlich geprägten Verband wie der DPSG Frauen aktiv zur Übernahme von Leitungsfunktionen zu ermutigen. Das ist ein Unterschied zu "x% der Menschen im Gremium Y müssen weiblich/männlich sein".

  • oskar ist dafür
    +7

    Gerade auf der mittleren Ebene gestaltet sich die paritätische Besetzung von Vorstandsämtern zunehemend schwierig. (Siehe hierzu auch die Anträge bei den letzten BVs.)

    • Bei uns im Stamm war es Jahre lang nicht möglich eine paritätische Besetzung zu nutzen (mangels Zeit der Leiterrinen). Das gleiche hatten wir auf BV und DV Ebene. Kandidaten gab es genug, aber eben nicht paritätisch. In Nachbarstämmen das gleiche Problem. teilweise 3 Frauen im Vorstand (1x Vorstand, 2x erw. Vostand, 1x Kurat vakant, 1x Vorstand vakant, da es anders nicht geht). Bei und war es lange Zeit umgekehrt 3 Männer (1x Vorstand, 1x Kurat, 1x erw. Vorstand, 1x Vorstand vakant). Die Paritätische Besetzung ist wichtig, sollte aber kein muss sein, ein soll ist hier ausreichend. Ich denke wir sind alle aufgeklärt und emanzipiert, das Denken von Geschlechterrollen spielt bei uns schon lange keine Rolle mehr.

      • Bernd Streppel Verifiziert
        +4

        Auf Stammesebene ist Parität doch jetzt schon nur eine "soll" und keine "muss"-Regel (Siehe Satzung Punkt 29). Dieses Problem betrifft nur die Bezirks-, Diözesan- und Bundesebene.

    • Florian Gremme Verifiziert ist dagegen
      +4

      Ich finde es wichtig ein gemischtes Vorstandsteam zu haben, denn ich z.B. würde auf viele Dinge als Mann gar nicht kommen, die einer Frau evtl. wichtig sind. Nur weil es schwierig ist reicht mir hier als Begründung nicht um de paritätische Besetzung abzuschaffen. Besonders wichtig finde ich auch bei bestimmten Themen den richtigen Ansprechpartner zu haben, da man manche Themen eher mit jemanden des gleichen Gechlechtes bespricht, das ist auch bei Erwachsenen noch so.

      • Simon King Verifiziert
        +2

        Wenn nun aber kein weiblicher Vorstand gefunden wird, kann sich der männliche auch nicht mit ihr besprechen bzw. ihre Vorschläge auf nehmen. Da hat man doch dann lieber noch einen zweiten männlichen Vorstand als gar keinen

      • Simon King Verifiziert
        +2

        Wenn nun aber kein weiblicher Vorstand gefunden wird, kann sich der männliche auch nicht mit ihr besprechen bzw. ihre Vorschläge auf nehmen. Da hat man doch dann lieber noch einen zweiten männlichen Vorstand als gar keinen

      • Isabel Schüler Verifiziert
        +2

        Also wir haben zwei Frauen und einen Mann im Vorstand und diese Konstellation ist nicht immer einfach aber es ist gut das es gemischt ist weil dadurch auch andere Ansätze gefunden werden

        • Astrid Braunschweig Verifiziert
          +2

          Ich bin als Bezirksvorsitzende derzeit komplett alleine im Vorstand. Allerdings kann ich auf meine BL zurückgreifen und hier gibt es eine "gesunde" Mischung von Referenten und Referentinnen, so dass auch hier jede Ansicht und Meinung vertreten ist. Und jeder im Bezirk kann sich seinen Ansprechpertner selbst wählen. Persönlich fände ich deshalb eine paritätische Besetzung des Vorstandes sinnvoll, aber nicht zwingend erforderlich. Wenn alle drei Ämter besetzt sind sollten beide Geschlechter vertreten sein, aber wer da welches Amt bekleidet sollte sondern vom Wollen und Können der Kandidaten abhängen und nicht vom Geschlecht.

  • Anna Hofmann Verifiziert
    +4

    Sofern ich micht nicht täusche, ist beim Kuratenamt das Geschlecht eh nicht vorgeschrieben. Auch auf Bundesebene seit der letzten BV mittlerweile nicht mehr, da hier das Priester-Sein nicht mehr zur Stellenbeschreibung gehört. Auch auf Stammesebene ist für die anderen beiden Vorstandsämter "nur" eine Soll-Bestimmung für die paritätische Besetzung festgeschrieben. Und hier finde ich das auch sinnvoll so, gerade für die kleinen Stämme. Grundsätzlich finde ich eine paritätische Besetzung ab Bezirksebene als äußerst sinnvoll, da so sichergestellt werden kann, dass an mehr Belange, und aus männlicher und weiblicher Sicht gedacht wird. Sicherlich machen 2 Männer oder 2 Frauen die Arbeit auch gut, aber ein gemischtes Team kann einfach mehr, bzw. alle Bereiche des Denkens und Handelns abdecken. Ich kenne aus eigener Erfahrung vakante Ämter, und das ist ärgerlich und anstrengend. Aber auch, dass so der/die ein oder andere dadurch eine Chance für sich ergreifen konnte, weil er/sie eben keine "Konkurenz" aus dem anderen Geschlecht hatte, wo er/sie sonst vielleicht nicht kandidiert hätte. Und das ist für diesen Menschen eine tolle Weiterentwicklungsmöglichkeit, jeder kann in seine/ihre Aufgabe hinein wachsen. Und für Personen, die vielleicht sonst in das Vorstandsamt kämen, und deshalb nicht können. Wenn sie so motiviert sind, gibt soooo viele Aufgaben, wo er/sie sich trotzdem einbringen kann. Sei es durch Unterstützung des Vorstands, der Dinge deligieren kann, oder z.B. auch die Referentenposten oder als Mitglied in Arbeitskreisen.

    • Mathias Fazekas Verifiziert
      +10

      Ich denke bei der heutigen Formulierung wurde etwas "vergessen". Sie stammt ja in Teilen noch aus einer Zeit in der der Kurat = Priester war. Und ich glaube schon, dass die Regelung vor allem gedacht war, um einen Vorstand nicht zu Männerlastig werden zu lassen. Wenn es in einem Stamm einem Bezirk nun eine Kuratin gibt, könnte ich mir gut vorstellen die Parität nicht auf die einzelnen Ämter festzulegen, sondern auf den Vorstand als Team, also sprich, dass dann zwei Männer Vorsitzende werden, bzw. wenn der Kurat männlich ist, eben zwei Frauen.

      • Alexander Berg Verifiziert ist dafür
        +6

        Das fände ich ein gangbarer Weg den man ernsthaft diskutieren sollte. Und zwar für die Bezirksebene. Formulierungsvorschlag: "Zum Bezirksvorstand gehören die beiden Bezirksvorsitzenden und der/die Bezirkskurat/in, wobei mindestens ein Amt mit einer Frau und eines mit einem Mann besetzt sein muss."

  • Dennis Müller Verifiziert ist dafür
    +2

    Die AG hat gebeten, konkrete Vorschläge einzubringen. Ich denke, die These die hier diskutiert wird, ist ein konkreter Vorschlag und ich schließe mich dieser an. Ich kann es aber gerne auch noch mal in eine andere Formulierung bringen:

    Alle Vorstandsämter in der DPSG stehen Frauen und Männern in gleicher Weise offen. Eine Pflicht zur paritätischen Besetzung besteht nicht."

    • Dennis Müller Verifiziert ist dafür
      +2

      Ich denke, die Satzung sollte in erster Linie für die Menschen da sein, die die Arbeit der DPSG tragen und nicht für Ideale, deren Erreichung oft nicht möglich ist. Dabei bin ich sehr für geschlechtsgemischte Teams und weiß deren Vorzüge zu schätzen.

      Aber andererseits muten wir es Menschen in unserem Verband zu, die Arbeit, die für drei Personen vorgesehen ist, oft über viele Jahre hinweg alleine zu machen. Einen Kuraten/eine Kuratin zu finden, ist oft erfolglos und wenn dann auch noch für das zweite Vorsitzendenamt das richtige Geschlecht fehlt, ist die Überbelastung vorprogrammiert. Meiner Meinung nach verbietet es uns unser Menschenbild, das wir in der DPSG zeichnen, die Aktiven unseres Verbandes so im Stich zu lassen. (Die Bundesversammlung tut es leider seit Jahren, obgleich es immer wieder geradezu flehende Anträge v. a. von Bezirken gab.) Und die demographische Entwicklung macht es nicht besser. Die geburtenschwächsten Jahrgänge haben die Leitungsebene noch gar nicht erreicht. Wir beschäftigen uns auf allen Ebenen mit dem Problem der demographischen Entwicklung und wie wir künftig noch genug Kinder und Jugendliche erreichen. Aber wir haben bisher die Auswirklungen auf unsere eigenen Strukturen ignoriert oder zumindest nicht darauf reagiert.

      Für mich braucht es keine 5-köpfigen Vorstandsteams. Für mich braucht es einen Vorstand, der besetzt werden kann.

  • Super, dass zu dieser Frage hier so viele Argumente ausgetauscht werden! Um die Möglichkeiten der Plattform (im Gegensatz zu einem Forum oder einer Facebook-Gruppe) optimal zu nutzen und für ggf. anstehende Satzungsänderungen auch tatsächliche Voten auswerten zu können, wäre es hilfreicher, zu einzelnen Aspekten des Paritätsthemas, konkrete Vorschläge einzubringen. Bei diesem Thema zum Beispiel:

    • Vorstände sollten grundsätzlich geschlechtsunabhängig besetzt werden oder

    • nur bei Bezirksvorständen sollte die zwingende Geschlechterparität aufgehoben werden

    oder ... Dann können die einzelnen Argumente ge(dis)liked werden, und die Argumente in den Diskussionen müssen nicht alle Aspekte aufgreifen. Je klarer die Aussagen am Ende sind, desto stärker das Gewicht des Arguments auf der Bundesversammlung. Vielen Dank euch! /AB

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